Alois Houdek
Handelsangestellter. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Alois Houdek wurde am 6.2.1906 in Wien geboren. Er arbeitete als Handelsangestellter. 1920 schloss er sich dem tschechischen Turnverein an. 1925 wurde er Mitglied der Buchdruckergewerkschaft.
Mitglied der tschechischen Sektion der KPÖ, Herstellung illegaler Flugschriften
Alois Houdek war führendes Mitglied der tschechischen Sektion der KPÖ. Er stellte in der Druckerei des ehemaligen Volkshauses (Lidový dům) der tschechischen SP (Wien 5, Margaretenplatz 7) illegale Flugschriften her.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 11. 10. 1941 wurde Alois Houdek verhaftet und am 28. 10. 1942 zum Tode verurteilt. Am 30.3.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus dem Urteil
„Von der tschechischen Gruppe der KPÖ wurde in Wien und Umgebung in der Zeit von 1938 bis 1941 eine Reihe von Brandstiftungen und Sprengstoffanschlägen verübt, wobei in manchen Fällen erheblicher Schaden eingetreten ist. Nach den Ermittlungen waren die Hauptbeteiligten bei diesen Anschlägen der bereits erwähnte [Franz] Nakowitz und der Arzt Dr. [Erich] Halbkram,*) die beide im Haus des Angeklagten Gäste waren.“
Gedenktafeln, Mahnmal
Sein Name steht auf den Gedenktafeln Wien 10 (Leibnitzgasse 10 u. Neilreichgasse 100), ebenso auf dem am 6. 7. 1946 enthüllten, von der tschechoslowakischen Sektion der KPÖ gestifteten Mahnmal am Wiener Zentralfriedhof, Gruppe 42.
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien